Neuburg Donau (2)


Wie bei Haus 17 wurde auch hier ein sehr steiles Dach gebaut. Diese Hausform ist die sparsamste, weil sie ohne Verlustflächen das Dachvolumen bewohnbar macht. Fast jeder fühlt sich von dem Charme eines solchen Hauses angesprochen, weil es immer noch dem archaischen Bild eines Hauses entspricht. Man sieht ihm auch an, wie praktisch und kompakt es ist und da die Bauherren ein hohes Maß an Eigenleistung einbrachten, waren die Baukosten niedrig.

Ein Foto zeigt die große Wohnküche als Zentrum des Hauses. Die Diele geht über die ganze Länge des Hauses, das fehlende Treppengeländer treibt so manchem wahrscheinlich den Schweiß auf die Stirn, aber gerade bei Eigenleistung dauert es eben manchmal lange, bis alles an einem Haus fertig ist.

Es spricht auch heute nichts dagegen, ein solches Haus zu bauen. Große Glasflächen hätten hier nichts gebracht, weil das Haus umgeben ist von Nachbarn. Dennoch sind alle Räume angenehm hell.

Man stelle sich dieses Haus vor mit 2 Vollgeschossen und einem Flachdach, wie das viele Architekten heute lösen würden. Damit würde das Haus wie ein Fremdkörper im Dorf stehen. Es geht nicht darum, sich Anzubiedern und ich selbst bin kein Freund von so kleinen Orten, wo jeder alles vom anderen weiß. Aber wenn ich dorthin ziehe, sollte ich mir überlegen, welche bauliche Aussage ich mit meinem Haus mache. Es ist ein Unterschied, ob ich als Architekt den Ehrgeiz habe, mit meinem Haus in eine Bauzeitschrift zu kommen oder ob ich mich bemühe, ein Haus zu planen, das wie selbstverständlich an seinem Ort steht.