Berlin
Insgesamt habe ich bisher 4 Häuser in Berlin gebaut und dieses Haus gab den letzten Ausschlag dafür, dass ich zusätzlich zum Architekturbüro eine eigene Baufirma gegründet habe, denn so schön das Haus ist, so anstrengend war – für alle Beteiligten – der Bau selbst. Die Bauleitung übernahm ein Berliner Architekt, den Rohbau erstellte ein Berliner Unternehmer, der während des Baus merkte, dass er sich verkalkuliert hatte. Die Bauherren – ein ausgesprochen sympathisches Musiker-Ehepaar – erlebten eine stressige Zeit und natürlich schob jeder der Beteiligten die Unruhe auf einen anderen. Dabei ging nie etwas wirklich schief. Der Bauunternehmer wollte sparen, ersparte sich den Kies unter der Bodenplatte und legte die Baustahlmatten direkt auf die Erde, was nicht der Bauleiter bemerkte, sondern die Bauherrin. Es kamen falsche Ziegel auf die Baustelle, die Sumpfkalkverputzer brauchten eine Ewigkeit, usw. 12 Handwerksfirmen + 1 Bauleiter + 1 Architekt, das ist einfach zu viel, wenn nicht alle an einem Strang ziehen.
Dabei entstand hier ein wirklich schönes Haus mit einem guten, dem Alltag der Familie entsprechenden Grundriss. Unser nächstes Berliner Haus (Haus Nr. 01) bauten wir dann selbst, mit eigenen Handwerkern und das war eine regelrechte Wohltat, auch für die Bauherren. Die Bauzeit dauerte nur halb so lang, es gab keine Streitereien. Doch bei diesem ersten Haus führten wir noch nicht alle Gewerke selbst aus, die Fenster, Oberböden und die Haustechnik kamen von regionalen Firmen, was sich aber auch nicht als ideal herausstellte.
Es gibt nichts Besseres, als wenn alle Bauleistungen aus einer Hand kommen, denn das Geld, die Zeit und auch die Nerven gehen genau an den Nahtstellen der vielen Beteiligten verloren.